Wissenswertes zum Lymph- und Lipödem

Ob Lymphödem oder Lipödem – beide Erkrankungen betreffen Millionen von Menschen und sind trotzdem noch weitestgehend unbekannt oder werden oft übersehen und verwechselt.

Das Lymphödem – eine chronische Erkrankung

Ein Lymphödem ist eine Ansammlung von eiweissreicher Flüssigkeit (Lymphe), die zu einer Schwellung im Gewebe führt. Meist ist hier der Lymphabfluss gestört wodurch sich Flüssigkeit im Zwischenzellgewebe ansammelt.

Ein Lymphödem kann in jeder Lebenslage auftreten und entsteht nicht von heute auf morgen. Es tritt dann auf, wenn die Lymphgefässe oder Lymphknoten geschädigt wurden, was zu einer Abflussstörung und infolge dessen zu einer Ansammlung von Lymphe im Zwischenzellraum führt.

Bei einem Grossteil der Betroffenen entsteht das Lymphödem durch äussere Schädigungen wie beispielsweise Krebserkrankungen, Verletzungen, Operationen oder Bestrahlung. In selteneren Fällen sind vererbliche, angeborene Ursachen Auslöser für ein Lymphödem.


Woran erkennt man ein Lymphödem?

  • Schwellung einer Extremität, die häufig asymmetrisch auftritt z.B. nur ein Arm/Bein

  • Schwellungen an Fuss und/oder Handrücken

  • Hautveränderungen

  • deutlich erkennbare Hautfalten und Furchen

  • Entzündliche Veränderungen der Hautfalten

  • Druck- und Spannungsgefühl

  • Müde, schwere oder schmerzende Extremitäten


Wie behandelt man ein Lymphödem?

Die komplexe physikalische Entstauungstherapie (KPE) ist die effektivste Therapie und die Basis jeder erfolgreichen Lymphödembehandlung.

Diese beinhaltet die folgenden Komponenten:

  • manuelle Lymphdrainage

  • Kompressionstherapie (Verbände und Bestrumpfung)

  • Bewegungstherapie

  • Hautpflege

  • Selbstmanagement

Was ist ein Lipödem?

Beim Lipödem handelt es sich um eine symmetrisch verteilte Vermehrung des Unterhautfettgewebes. Diese tritt vor allem an Ober- Unterschenkeln auf und geht immer mit Schmerzen im betroffenen Gebiet einher. Fettansammlungen sind aber auch um die Hüften oder an den Armen möglich. Im Normalfall sind Fesseln, Füsse und Hände von einem Lipödem nicht betroffen.

An einem Lipödem leiden fast ausschliesslich Frauen. Man geht davon aus, dass es sich meist um eine genetische Veranlagung und um hormonelle Ursachen, denn das Lipödem tritt sehr häufig nach hormonellen Veränderungen wie Pubertät, Schwangerschaft oder den Wechseljahren auf.

Woran erkennt man ein Lipödem?

  • Disproportionale Fettverteilung

  • symmetrisch auftretend an beiden Extremitäten

  • Schmerzen/Druckempfindlichkeit in betroffenen Beinen

  • im Vorfeld der Beschwerden Gewichtszunahme

  • erhöhte Hämatomneigung


Wie behandelt man ein Lipödem?

Es ist wichtig, dass eine ganzheitliche Behandlung stattfindet und alle Aspekte des Krankheitsbildes berücksichtigt werden.


Kompressionsversorgung

Das Tragen einer geeigneten und massgefertigten Kompressionsversorgung ist sehr empfehlenswert. Durch die Kompressionsstherapie reduzieren sich Schmerzen, das Weichteilgewebe wird gestützt und die Mobilität kann verbessert werden.

Manuelle Lymphdrainage (MLD)

Dies ist eine sanfte Behandlungsmethode, welche durch sanfte Griffe die Aktivität der Lymphbahnen unterstützt und so den Abfluss von Lymphflüssigkeit erleichtert. Durch die Behandlung reduzieren sich Schwellungen und Schmerzen.

Die Liposuktion

Bei weiterem Fortschreiten der Erkrankung kann ein chirurgischer Eingriff in Betracht gezogen werden, um die wesentlichen Schmerzen zu reduzieren.


Wir beraten Sie sehr gerne bei Fragen im Bereich Lip- oder Lymphödem und helfen ihnen sehr gerne weiter wenn es um das Anmessen von Strümpfen geht.

Quelle: Jobst

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